Internationaler Nürnberger Menschenrechtspreis 2013

Dr. Abdoulaye Diallo und Stadtrat Harald Dix waren mit dabei

  • von  Harald Dix
    31.10.2013
  • Beiträge, Featured, Bildung

Dr. Maly - Kasha Jacqueline Nabagesera - Dr. Diallo

Kasha Jacqueline Nabagesera aus Uganda hat für ihren mutigen Kampf gegen Homophobie und für sexuelle Selbstbestimmung in Uganda den Internationaler Nürnberger Menschenrechtspreis 2013 bekommen.

Die Uganderin Kasha Jacqueline Nabagesera ist eine Menschenrechtsaktivistin, die für die Rechte von Lesben, Schwulen, Bisexuellen und Transsexuellen und die Verbesserung von deren Lebensbedingungen in Uganda eintritt. Seit ihrem 21. Lebensjahr setzt sie sich für die Rechte von Homosexuellen in Uganda ein und arbeitete am Aufbau einer starken Schwulen- und Lesbenbewegung mit. Nachdem sie von mehreren Schulen verwiesen worden war, erlernte Kasha den Beruf der Buchhalterin, beschloss aber, im Anschluss daran, Jura zu studieren und erwarb einen Abschluss im Fach Menschenrechtsgesetzgebung. Ausgerüstet mit dieser Qualifikation hat sie Hervorragendes im Einsatz für die Menschenrechte geleistet.

In den letzten vier Jahren hat sie immer wieder auf internationalen Foren gesprochen und die schwierige Lage - vor allem lesbischer Frauen - in ihrem Heimatland hervorgehoben. Vielleicht wichtiger ist jedoch, dass Kasha den Mut hatte, in Uganda im nationalen Fernsehen aufzutreten und sich als einer der ersten homosexuellen Menschen in Uganda öffentlich zu diesem Thema äußerte. Ebenso hat sie Presseerklärungen für die Lesben- und Schwulen-Gemeinschaft herausgegeben.

Sie prangerte die von den Medien betriebene höchst gefährliche Homophobie an, als sie und zwei andere Aktivisten beim Obersten Gericht von Uganda eine Zeitung namens "Rolling Stone" verklagten, in der am 2. Oktober 2010 dazu aufgerufen worden war, Homosexuelle aufzuhängen.

Kasha Nabagesera gründete die Organisation Freedom and Roam Uganda (FARUG), die innerhalb der Bewegung für LSBT-Rechte ihren Kampf für die Rechte von marginalisierten Gemeinschaften unterstützen soll. 2007 sprach sie auf dem Weltsozialforum in Nairobi vor 60.000 Menschen und forderte weltweit Toleranz und Respekt für Homosexuelle. Die Konsequenz ist, dass sie Opfer zahlreicher gewalttätiger Angriffe wurde. Sie wechselt außerdem seither ständig ihren Wohnsitz, weil sie fürchtet sonst nicht sicher zu sein.

Dr. Uli Maly, Oberbürgermeister der Stadt Nürnberg, Dr. Abdoulaye Diallo, SPD Ortvereinsvorsitzender und Mitglied des Runden Tisch für Menschenrechte und Stadtrat Harald Dix waren bei der Preisverleihung mit dabei.