Mehr Verkehr im Nürnberger Süden

Am 17. und 18. Juli 2018 fand die jährliche Verkehrszählung des Verkehrsplanungsamtes statt

  • von  Harald Dix
    24.02.2019
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LKW Verkehr durch Kornburg hat sich erhöht

Rund 250 Schülerinnen und Schüler waren an etwa 90 über das gesamte Stadtgebiet verteilten Zählstellen im Einsatz, um die Verkehrsmengen nach Fahrzeugarten getrennt zu erfassen. Alle wichtigen Straßen, die über die Stadtgrenze führen, werden als Außenkordon zusammengefasst. Die an diesen Straßen gelegenen Querschnitte spiegeln den Verkehrsaustausch Nürnbergs mit den angrenzenden Städten und dem Umland wieder.

Insgesamt wurden an der Stadtgrenze 567.537 Kfz/16h gezählt. Der Wert am Außenkordon ist damit wieder etwas gesunken, nachdem dort im Vorjahr ein Höchstwert (583.413 Kfz/16h) erfasst wurde. Im Zahlenvergleich lag die Gesamtverkehrsmenge im Juli 2018 um 2,8 Prozent bzw. um 15.876 Kfz/16h niedriger als im Juli des Vorjahres. Die Fahrzeugmenge befindet sich damit auf einem Niveau, das auch schon in den letzten Jahren an der Stadtgrenze immer wieder erreicht wurde - leider mit Ausnahme Kornburg, wo sich der Verkehr erhöht hat.

An der Zählstelle der Südwesttangente in Höhe der Anschlussstelle Zollhaus hat die registrierte Verkehrsmenge mit 90.138 Kfz/16h etwas zugenommen. Gleichzeitig sind die Gesamtverkehrsmengen in der Kornburger Hauptstraße und in der Hirschenholzstraße gestiegen, in der Rennmühlstraße hat sich der Verkehr reduziert. Von 2013 bis 2018 hat sich der Verkehr in der Rennmühlstraße von 12.733 auf 11.411 Kfz/16h verringert. Im gleichen Zeitraum hat sich die Verkehrsmenge in der Hirschenholzstraße von 7.605 auf 9.629 Kfz/16h erhöht, in der Kornburger Hauptstraße von 7.771 auf 9.926 Kfz/16h.

Der LKW-Verkehr durch Kornburg hat sich ebenfalls im gleichen Zeitraum von 221 auf 441 Fahrzeuge täglich verdoppelt.

Da die Fahrzeuge aus der Hirschenholzstraße kommend entweder nach Katzwang oder nach Kornburg abbiegen, bedeutet dies, dass beim Zusammentreffen der Fahrzeuge aus der Kornburger Hauptstraße und der Ringelnatzstraße die Verkehrsmengen in Kornburg Nord deutlich höher sind. Staus durch Worzeldorf sind tagtäglich. Die Münchener Straße ist dicht.

Kraftfahrzeugbestand

Laut amtlichem Melderegister waren im Juli 2018 in Nürnberg 534.987 Personen mit Hauptwohnsitz in 283.939 Haushalten gemeldet. Gegenüber Juli 2017 handelt es sich dabei um einen Bevölkerungszuwachs von 0,8 Prozent (4.210 Personen). Mit einem Bestand von 295.033 Kraftfahrzeugen hat die Anzahl der zugelassenen Kfz gegenüber Juli 2017 um 3.808 Kraftfahrzeuge zugenommen. Der Anstieg betrifft gleichermaßen die zugelassenen Personenkraftwagen und die Nutzfahrzeuge. Laut Statistik besitzt etwa jeder zweite Nürnberger ein eigenes Kraftfahrzeug (ein Kfz auf 1,8 Bewohner) bzw. durchschnittlich verfügt jeder Haushalt über 1,04 Autos. Damit ist der Motorisierungsgrad in Nürnberg weiterhin hoch.

Fazit

Mit den bisherigen Anstrengungen zur Reduzierung des motorisierten Individualverkehrs konnte lediglich erreicht werden, dass die gesundheitsgefährdenden Belastungen durch Verkehrslärm und Autoabgase in Nürnberg in den letzten Jahren nicht proportional mit dem Bevölkerungswachstum zugenommen haben, sondern relativ konstant geblieben sind. Wenn die Lebensqualität in Nürnberg erhalten bleiben bzw. verbessert werden soll, dann muss das zwar gleichbleibende, aber nach wie vor zu hohe Niveau der Kfz-Verkehrsmengen, das auch in 2018 sowohl an der Stadtgrenze als auch im Binnenverkehr festgestellt wurde, in den nächsten Jahren sinken.

Eine Entlastung insbesondere durch den Ausbau des schienengebundenen Nahverkehrs ist notwendig und durch Studien nachgewiesen. Kurzfristig brauchen wir im Süden eine Busverbindung zur U-Bahn-Haltestelle Bauernfeindstraße. Die Planungen laufen.