Nürnberg braucht ein Schnell-Lade-Netz für E-Autos

Stadtratskollege Nasser Ahmed und ich stellten einen Antrag, dass die Stadtverwaltung und N-ERGIE die Errichtung eines Netzes von Schnell-Ladestationen in Nürnberg voranbringen muss

  • von  Nasser Ahmed
    13.03.2022
  • Kornburg, Featured

Zur Mobilität der Zukunft gehört auch die E-Mobilität. Um unsere CO2-Ziele im Verkehrssektor in den kommenden Jahren erreichen zu können, werden wir einen deutlich höheren Anteil an Elektrofahrzeugen in der Stadt benötigen. Daher ist es unser Ziel, den Bürgerinnen und Bürgern den Umstieg von ihren Diesel- und Benzinfahrzeugen auf Elektrofahrzeuge so einfach wie möglich zu gestalten - sowohl im Sinne gesetzter CO2 Reduktion als auch im Sinne einer besseren Luft in der Stadt.

Schon in den vergangenen Jahren sind die noch relativ niedrigen Anteile an Autozulassungen im Elektrobereich deutlich gestiegen. Branchenkenner, Automobilindustrie und Politik setzen darauf, dass sich der Trend noch wesentlich steigern wird. Schon 2022 wird eine deutliche Zunahme an Elektrofahrzeugen im Land prognostiziert – ein Indikator sind beispielsweise viele neue, durchaus bezahlbare E-Autos, die dieses Jahr auf den Markt kommen. Auch im Sinne des Mobilitätsbeschlusses des Stadtrats ist neben dem Ausbau des ÖPNV, des Radverkehrs-Anteils sowie neuer Mobilitätsformen, wie etwa Carsharing etc., auch die Förderung der Elektromobilität zentrale Zielvorgabe der Mobilitätspolitik.

Entscheidender Faktor für die Ausweitung der Elektromobilität ist nach Untersuchungen neben den Kaufpreisen der Fahrzeuge auch die Ladeinfrastruktur. Menschen entscheiden sich nur dann für ein E-Auto, wenn sie es auch schnell und einfach laden können. Klar ist, dass ein Großteil der Lade-Infrastruktur privat hergestellt werden muss. Hierbei ist die Ausstattung von Parkhäusern, Wohnhäusern, aber auch von Betrieben mit sogenannten Wallboxen bzw. Ladesäulen zu nennen. Doch neben vielen privaten Investitionen braucht es, wie in allen anderen Bereichen der Verkehrsinfrastruktur, auch hier öffentliche Unterstützung. Nur gemeinsam kann die Kraftanstrengung der Verkehrs- und Energiewende gelingen.

Die SPD-Stadtratsfraktion begrüßt in diesem Zusammenhang ausdrücklich die Anstrengungen der N-ERGIE beim Ausbau der Ladesäuleninfrastruktur der vergangenen Jahre sowie die Unterstützung und Beratung für Private im Bereich E-Mobilität. Während jedoch der Ausbau der standardmäßigen Drehstrom-Ladesäulen seit Jahren in Nürnberg vorangetrieben wird, fehlt es bislang am Ausbau der immer wichtigeren Schnell-Ladesäulen im Stadtgebiet, an denen man bis zu 30-mal schneller laden kann. Abhängig vom jeweiligen Automodell reduziert sich die Ladezeit von mehreren Stunden auf nur etwa 20-30 Minuten.

Auf entsprechende Lademöglichkeiten sind vor allem Menschen angewiesen, die weder daheim noch während der Arbeit einen eigenen Stellplatz haben, an dem Ladestrom angeboten wird. Derartige Ladeeinrichtungen gibt es im Stadtgebiet von Nürnberg bisher aber nur sehr begrenzt – bekannt ist die Investition von Audi in den sog. „charging hub“ an der Münchener Straße in Kooperation mit der Messe.

Schnell-Ladesäulen sind sinnvollerweise vor allem in direkter Nähe zu Supermärkten, Einkaufszentren und Tankstellen zu installieren. So können Menschen während des Ladevorgangs auch gleichzeitig Einkäufe oder Besorgungen erledigen. Vor diesem Hintergrund stellte mein Stadtratskollege Nasser Ahmed und ich einen Antrag, dass die Stadtverwaltung und N-ERGIE die Errichtung eines Netzes von Schnell-Ladestationen in Nürnberg voranbringen muss.