Straßenbahn in den Nürnberger Süden

Der Nahverkehrsentwicklungsplan Nürnberg 2025 mit der Tram nach Kornburg wurde im Rathaus beraten.

  • von  Harald Dix
    27.02.2015
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Tram nach Kornburg (Bildrechte bei VAG und Stadt Nürnberg)

Die Stadtteile Worzeldorf und Kornburg sind seit langem dadurch geprägt, dass eine sehr hohe Anzahl an Fahrzeugen die Einfallstraßen nach Nürnberg benutzen und es täglich zu Staus kommt. Es gilt aber, die Lebensqualität für die Menschen in den Stadtteilen zu verbessern. Wir brauchen weniger Straßenlärm und Feinstaubbelastung. Der öffentliche Personennahverkehr als ökologische und schnellere Alternative zum Auto muss deshalb verbessert werden.

Durch Initiative aller Fraktionen und Beschluss des Verkehrsausschusses vom 08.12.2011 wurde die Verwaltung beauftragt, die Maßnahmen "Tram nach Fischbach" und "Tram nach Worzeldorf/Kornburg über Minervastraße" zu kombinieren. Hintergrund ist, dass sich durch die Berücksichtigung des erforderlichen Lückenschlusses über die Minervastraße Synergieeffekte für beide Planungsabschnitte ergeben.

Der Gutachter hatte aber darauf hingewiesen, dass für den letztlich empfohlenen Bauabschnitt S1 "Tram nach Kornburg über Minervastraße" erst mittels einer detaillierten Variantenuntersuchung im Rahmen einer Machbarkeitsstudie entscheidbar wäre, ob eine Trasse nach Kornburg entsprechend des Flächennutzungsplans 2006 entlang des Kanals oder die Anbindung des Bereichs um die Saarbrückener Straße an die Tram zielführender wäre.

Der Verkehrsausschuss hatte folglich am 24.05.2012 die Ergebnisse des Nahverkehrsentwicklungsplans Nürnberg 2025 (NVEP) erneut beraten und die Verwaltung beauftragt, die für vertiefende Planungen und die Öffentlichkeitsarbeit erforderlichen Gelder zu ermitteln und für die Haushaltsberatungen anzumelden. Laut Beschluss des Verkehrsausschusses sollen erst alle entscheidungsrelevanten Daten vorgelegt werden, um eine Priorisierung der vom Gutachter vorgeschlagenen Entwicklungsmaßnahmen vornehmen zu können.

Um Aussagen treffen zu können, die über eine erste grobe Abschätzung hinausgehen, sind jeweils erste Machbarkeitsstudien wie eine Trassierungsplanung mit Kostenschätzung, sowie darauf aufbauende Untersuchungen nach dem Regelverfahren der standardisierten Bewertung von Verkehrswegeinvestitionen des öffentlichen Personennahverkehr erforderlich. Eine standardisierte Bewertung besteht aus einer Nutzen-Kosten-Untersuchung und einer Folgekostenrechnung.

Der Verkehrsausschuss beschloss weiterhin, als nächsten Meilenstein in 2014 zunächst den Bauabschnitt S1 nach Kornburg genauer zu betrachten. Ein erster Trassenentwurf mit Variantenuntersuchung, Machbarkeitsstudie und Kostenschätzung soll erarbeitet werden.

Wichtig ist hier vor allem, wo eine eventuelle Endhaltestelle sein könnte.

Ich bin nämlich der festen Überzeugung, dass eine Endhaltestelle Kornburg unser Verkehrsproblem nicht ausreichend löst, weil im nahen Umfeld keine Möglichkeit besteht, einen angemessenen P&R Parkplatz für Pendler einzurichten. Deshalb muss die Trassenführung über Kornburg in den Landkreis Roth geführt werden. Die geplante Straßenbahn ist eine große Chance für die südlichen Stadtteile, die Verkehrsbelastung durch den PKW-Verkehr zu vermindern, denn täglich pendeln über 10.000 Autos über Kornburg und Worzeldorf nach Nürnberg.